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Möglicher Brexit befeuert Berliner Wohnungsmarkt

Großanleger aus Russland, China und den arabischen Staaten fanden in London bislang hervorragende Möglichkeiten für Investments im Immobiliensektor. Preiszuwächse von 5 bis 10 Prozent im Jahr versprachen auch bei Leerstand hohe Renditen.

Der drohende Brexit hat die Investoren schon einige Monate vor dem Referendum vorsichtiger werden lassen. Mit der Entscheidung durch das britische Volk für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ist der Wohnungsmarkt in London für die Anleger nun kaum noch von Interesse. Zu unsicher ist hier die Aussicht auf stabile Renditen. Das Augenmerk liegt jetzt auf dem deutschen und insbesondere auch auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Denn obwohl die Hauptstadt seit einigen Jahren einen wahren Immobilienboom erlebt, sind hier die Preise im Vergleich zu anderen Großstädten wie München, Frankfurt oder Hamburg noch vergleichsweise moderat. Darüber hinaus gilt Deutschland als sicherer Investitionsstandort.

Sascha Klupp, Immobilienentwickler und Geschäftsführer des renommierten Immobilienunternehmens Inter Stadt- u. Wohnungsbau Real Estate AG, äußerte sich in einem Artikel der Huffington Post Deutschland ebenfalls zum Thema. Der Brexit, so Klupp, werde noch einmal einen großen Schub in die Stadt bringen. Denn die Nachfrage bei internationalen Geldanlegern nach Wohnungen zwischen 500.000 und 1.000.000 Euro in guten Lagen Berlins sei ungebremst und werde weiter steigen. Auch der vom Berliner Senat geplante Neubau von 60.000 Wohnungen könne kaum Entspannung bringen, die Preise weiterhin hoch bleiben oder steigen. Denn es müssten jetzt schon jährlich etwa 15.000 bis 20.000 Wohnungen gebaut werden, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

Neben dem Wohnungsneubau mahnt Sascha Klupp auf AGITANO – Wirtschaftsforum Mittelstand weiterhin den hohen Sanierungsbedarf der Stadt an. Werden Wohn- und Geschäftshäuser zeitgemäß modernisiert und energetisch saniert, trage dies nicht nur zur Steigerung der Lebensqualität der Bewohner, sondern auch zur Attraktivität des Stadtbildes bei, so Klupp.

Foto via Pixabay